Spätantike und mittelalterliche Transportamphoren von Ietas (Sizilien)
Abstract
Monte iato, eine Bergkuppe im westlichen Sizilien, etwa 30 km südwestlich von Palermo gelegen, hat eine Siedlungsgeschichte vom mittleren 9 Jh. v. Chr. bis zum Jahr 1246 n. Chr.1, wobei einige abschnitte schlecht oder gar nicht fassbar sind. Die Blüte des antiken Iaitas/Ietas fällt in die Zeit vom 3. Jh. v. Chr. bis ins 1. Jh. n. Chr. Wahrscheinlich nach einem erdbeben im Jahre 40 n. Chr., dokumentiert durch Zerstörungshorizonte auf dem gesamten Stadtgebiet, wurde es nicht mehr aufgebaut und der Grossteil der Bevölkerung muss weggezogen sein. Die Funde belegen jedoch, dass das Leben innerhalb der Siedlungsmauer weiterging – wenn auch auf Sparflamme – sicher bis ins 5. Jh. n. Chr. Wiederum bezeugen Zerstörungsschichten, diesmal nur partiell fassbar, ein einschneidendes ereignis in der Stadtgeschichte. Was danach geschah, also vom 6. Jh. bis zur mitte des 10. Jhs. liegt völlig im Dunkeln. Bis anhin wurden keine baulichen Strukturen freigelegt, welche diesem Zeitraum zugewiesen werden könnten. Vielleicht hat auch die sehr rege Bautätigkeit unter Wiederverwendung von antiken materialien aus der endphase der Siedlung dazu geführt, dass die spätantiken und gegebenenfalls auch byzantinischen Schichten im Zentrum der Stadt ganz beseitigt, oder stark gestört wurden.