OSTSIGILLATA UND ANDERE FEINKERAMIK ÄGÄISCHER PROVENIENZ IN DER NEKROPOLE VON ALMA KERMEN, KRIM
Abstract
Terra Sigillata ist in der Archäologie des nördlichen Schwarzmeerraumes nichts Ungewöhnliches, im Gegenteil. Sie wird in großer Zahl gefunden, sowohl in den griechischen Städten an der Küste, als auch in den indigenen Siedlungen und Nekropolen im Hinterland, wo sie parallel zu den handgefertigten Gefäßen auftritt. Zu diesen gehört auch Alma Kermen, ein spätskythisch-sarmatischer Fundplatz im südwestlichen Teil der Halbinsel Krim. Alma Kermen, bestehend aus einer befestigten Siedlung (gorodišce, Wallburg), einer oder zwei offenen Siedlungen am Fuße dieser sowie einer ca. 7 ha großen Nekropole, die sich südlich an das Siedlungsareal anschließt, liegt mitten im damaligen spätskythischen ‚Barbaricum’, das sich in einem breiten Gürtel von der zentralen Krim nach Südwesten bis an die Küste und kurz vor Chersonesos zog. Die frühesten spätskythischen Siedlungen um Neapolis (heute Simferopol’ ) im zentralen T eil der Krim datieren in das 3. Jh. v. Chr., im 2. und 1. Jh. v. Chr. nahmen die früheren Reiternomaden griechische Ansiedlungen im Nordwesten der Halbinsel in Besitz (u. a. Kerkinitis, Kalos Limen). Ab dem 1. Jh. v. Chr. drangen sie in die Flußtäler des Südwestzipfels der Krim vor und siedelten hier entlang von Alma, Kača und Bel’bek im nahen Vorland der damals schon fast ein halbes Jahrtausend alten griechischen Stadt Chersonesos (heute Sevastopol’).